Pierre Lemaitre „Drei Tage und ein Leben” – „Trois jours et une vie“

Pierre Lemaitre ist der Autor des Romans „Drei Tage und ein Leben”. Er hat mehrere preisgekrönte Romane und Kriminalromane geschrieben.

In diesem Buch erzählt er die Geschichte des zwölfjährigen Jungen Antoine, der den sechsjährigen Remi Desmedt ermordet. Seit dieser Tat ist Antoines Leben von großer Angst, entdeckt zu werden, beherrscht. Er studiert Medizin, wird Arzt und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn im Ort seiner Kindheit. Zuletzt gibt es eine überraschende Erkenntnis für ihn.

Die Beschreibung des inneren Erlebens von Antoine ist auf seine panische Angst reduziert. Andere Gefühle, wie Reue, Scham, Mitleid mit den Eltern des toten Kindes, werden kaum beschrieben.

Weiters fehlt seine Bereitschaft, darüber zu reflektieren, warum und unter welchen Umständen er diese Tat begangen hat und ob es Möglichkeiten der Wiedergutmachung oder des Ausgleiches gibt.

Dabei könnten vielleicht die oben genannten Gefühle und die Bereitschaft zu reflektieren eine Form von Erlösung bringen. So aber findet wenig Entwicklung statt.

Prof. Münzer-Jordan

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