Norbert Gstrein "Als ich jung war"

Franz, der Ich-Erzähler dieses Buches, lebt mit seiner Familie in einem kleinen Ort in Tirol. Nachdem er sein Studium aufgegeben hat, arbeitet er als Hochzeitsfotograf im Hotel seiner Eltern. Sein Vater hat sich auf die Ausrichtung von Hochzeiten spezialisiert.

So kommt es, dass Franz auch die Braut fotografiert, die später tot unter einem Felsvorsprung gefunden wird. Selbstmord wird auf Grund der Lebensfreude der Braut ausgeschlossen; es wird neben anderen auch Franz verdächtigt.

Franz fühlt sich tatsächlich schuldig, weil er einige Zeit vorher an der Stelle des Unglücks Sarah, ein junges Mädchen, gegen ihren Willen geküsst hat.

Sein Vater gibt die Organisation von Hochzeiten auf und schickt ihn nach Amerika, wo er als Schilehrer arbeitet. Dort begegnet Franz dem Professor, einem Raketenphysiker. Dieser hat einen zweifelhaften Ruf, was Frauen betrifft, und wird perverser Neigungen verdächtigt. Franz gewinnt große Bedeutung für den Professor, sodass dieser ihn als seinen Adoptivsohn sieht. Als der Professor stirbt, geht Franz in seine Heimat zurück.

Sein Vater ist gestorben, aber sein Bruder Viktor führt das Hotel weiter und er unterstützt Franz.

Im weiteren Verlauf erfährt Franz einiges über Sarah, er lernt die Familie des Professors kennen und er trifft auf das Mädchen Eileen. Auch sie wird später vermisst und nicht mehr gefunden.

Das Ende des Buches ist überraschend und eröffnet neue Möglichkeiten für Franz.

Der Roman weist Elemente eines Kriminalromans auf, es geht um Schuld, Missbrauch, pädophile Neigungen und um Suizid. Franz ist in irgendeiner Form beteiligt und es bleiben viele Fragen offen.

Der Autor wechselt kunstvoll und geschickt zwischen dem Geschehen in Tirol und in Amerika. Sein Erzählstil ist flüssig und so ist ein spannendes, zum Nachdenken anregendes Buch entstanden.

Lesenswert!

Prof. Münzer-Jordan

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