Ian McEwan "Maschinen wie ich"

Der britische Erfolgsautor Ian McEwan  - sein Roman „Kindswohl“ wurde letztes Jahr auf dieser Seite besprochen – ist mit „Maschinen wie ich“ ein Werk gelungen, das zum Nachdenken anregt.

In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts kommen perfekte Roboter auf den Markt, die man nach Belieben programmieren kann, die lernfähig sind und äußerlich von Menschen kaum zu unterscheiden.

Charlie, der gerade eine beträchtliche Erbschaft gemacht hat, leistet sich „Adam“, einen solchen Roboter, und beschließt ihn gemeinsam mit seiner Mitbewohnerin Miranda zu programmieren.

Durch dieses Projekt kommen sich Charlie und Miranda näher, fast so, als wäre Adam ihr gemeinsames Kind. Die Idylle hält aber nicht lange an, Charlie ist eifersüchtig und fühlt sich zunehmend von Adam abhängig und kontrolliert und in gewisser Weise stimmt das auch.

Adam ist für Charlies Einnahmen verantwortlich, er spekuliert für ihn an der Börse. Außerdem ist er in Miranda verliebt (die beiden verbringen eine Nacht miteinander) und schließlich droht Adam, Mirandas Wunsch nach einer Adoption zunichte zu machen, indem er einen dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit ausgräbt und ihr ins Gewissen redet, ihre Schuld einzugestehen.

So geraten die Menschen, mit denen Adam sein „Leben“ teilt, immer mehr unter Druck und auch der Leser schwankt des Öfteren, wem er seine Sympathie geben soll. Das Ende ist überraschend.

Obwohl die Thematik durchaus spannend ist, hat das Werk Längen, vor allem am Anfang.

Trotzdem – durchhalten lohnt sich!

Prof. Münzer-Jordan

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