Marghanita Laski "Herz, sprich lauter!"

Der Roman „Herz, sprich lauter!“ ist bereits 1949 erschienen und liegt nunmehr in neuer Übersetzung vor.

Erzählt wird von einem Kind, das seine Eltern in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren hat. Seine Mutter, Lisa, wurde ermordet, während sein Vater, Hilary, an der Front war. Nach Kriegsende bringt ein Bote Hilary einen Brief von Lisa und er erfährt, dass sie den gemeinsamen Sohn zu einer Bekannten gegeben hat, weil sie selbst in Gefahr war, von der Gestapo verhaftet zu werden.

Der Bote, Pierre, berichtet ihm, dass auch diese Bekannte, an die sein Kind übergeben wurde, verhaftet worden sei. Pierre hat inzwischen schon mit Nachforschungen begonnen und er bietet Hilary seine Hilfe bei der Suche an.

Gemeinsam beginnen sie die Suche nach dem verschollenen Kind, einem jetzt ungefähr fünfjährigen  Buben. Über einige Umwege erhalten sie Hinweise, dass dieser Bub vielleicht in einem Waisenhaus lebt.

Hilary verbringt einige Zeit mit dem Buben, Jean, und sucht dringend bei ihm nach Zeichen, die ihm Sicherheit geben könnten, dass Jean sein Sohn ist. Aber er findet keinen eindeutigen Hinweis.

Das innere Geschehen Hilarys, seine Angst vor neuerlichem Verlust, seine von ihm verleugnete Sensibilität und Liebesfähigkeit, wird von der Autorin eindringlich erzählt. Die Beschreibung seiner Selbstzweifel und Selbstverleugnung, seine Sehnsucht danach, wieder lieben zu können, ist beeindruckend. Es zeigt sich, dass mit der Rettung des Kindes seine eigene Rettung verbunden ist.

„Herz, sprich lauter!“ ist ein spannendes, bewegendes Buch, voll Überraschungen bis zuletzt.

Unbedingt lesenswert!!!

Prof. Münzer-Jordan

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