Alaa Al-Aswani “Die Republik der Träumer“

Die deutsche Jugendbuchautorin Antje Herden stammt aus der ehemaligen DDR, war Fotomodell und studierte Architektur, bevor sie mit dem Schreiben von Jugendbüchern begann. „Keine halben Sachen“ ist ihr bislang erfolgreichstes Buch, mit ihm gewann sie den Peter-Härtling-Preis.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Robin geschrieben. Robin ist ein fünfzehnjähriger Junge in der Pubertät, der mit seiner Mutter in einer Wohnung lebt. Das Geld ist knapp, die Schule langweilig und er hat kaum Freunde. Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als er den gleichaltrigen, coolen Leo trifft, der neu in seine Klasse kommt und sich neben ihn setzt.

Schon bald verbringen die beiden sehr viel Zeit im Park miteinander; Leo ist eine widersprüchliche Persönlichkeit, der kaum etwas von sich preisgibt; einerseits isst er nur Gemüsedöner und hebt allen Abfall auf, den er im Park findet, andererseits erlebt Robin mit ihm seinen ersten Rausch, schwänzt Schule und konsumiert Koks und andere Drogen.

Auch zwei Mädchen lernen sie kennen und Robin verliebt sich in Karla, die ihn dazu überredet, LSD zu nehmen, worauf Robin einen Horrortrip erleben muss. Wieder daheim folgt eine heftige Auseinandersetzung mit seiner Mutter. Schließlich flüchtet sich Robin auf das Dach, von dem er abstürzt. Später erwacht er im Krankenhaus. Dort besuchen ihn seine Mutter und Anna, die er für Karla aufgegeben hat, aber Leo und Karla lassen sich nicht blicken.

Wieder aus dem Spital entlassen macht sich Robin auf die Suche nach seinem Freund und macht eine Entdeckung, die sehr überraschend ist.

Antje Herden ist ein Buch gelungen, das die Probleme eines mit sich selbst unzufriedenen Halbwüchsigen aufzeigt, der auf die falsche Bahn gerät. Die Autorin beschreibt eindrucksvoll den Absturz Robins, dem es nicht gelingt, den „Verlockungen“ von Drogen und Alkohol zu widerstehen.

Beunruhigend, aber lesenswert!

Prof. Münzer-Jordan

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